Wenn du mit deiner Drohne unterwegs bist, kannst du auf dem Display deiner Fernsteuerung, einem aufgestecktem Smartphone oder Tablet und natürlich auch über deine FPV-Brille atemberaubende Flugbilder bewundern. Dies ist ja auch der Hauptgrund, warum eine FPV Drohne mit einer Kamera ausgerüstet ist. Ambitionierte Piloten möchten aber nicht nur das Livebild sehen, sondern gleichzeitig über alle wichtigen Flugdaten der Drohne informiert sein. Hierzu gehören die Spannung, die Stromstärke, mögliche Kompassdaten, GPS-Koordination, Timer und RSSI-Werte. Eine mögliche Lösung stellt ein Micro MinimOSD* dar. Worum es sich hierbei handelt, erfährst du in diesem Ratgeber.
Was ist MinimOSD eigentlich?
Bei einem MinimOSD handelt es sich um ein recht kompaktes und kostengünstiges On Screen Display, kurz OSD. Damit lassen sich in das Livebild einer Drohne die wichtigsten Flugdaten einblenden. Das MinimOSD wurde von 3DRobotics entwickelt und hier speziell für den ArduPilot Mega Flightcontroller*. Ausgelegt ist das MinimOSD natürlich auch für den Flightcontroller Naze32*. Die Steuerplatine ist so konzipiert, dass sie alle Daten über das sogenannte MAVLink Protokoll vom Flightcontroller erhält. Du benötigst hierbei keine weiteren Sensoren oder ein GPS.
Diese Steuerplatine verfügt über zwei getrennte Stromversorgungen. Zunächst gibt es hier ein 5 Volt Stromversorgung vom Flightcontroller für die Grafikdarstellung. Darüber hinaus ist noch eine 7 Volt bis 12 Volt Stromversorgung für den analogen Teil vorhanden, die auch die Kamera und den Sender versorgt. In Verbindung mit einem separaten Akku für das FPV-Modul sind absolut störungsfreie Bildübertragungen möglich. Kurzum handelt es sich beim MinimOSD um eine kompakte Platine mit Schematic für eine Verkabelung von Kameramodul, Sender, Stromversorgung und weiteren Komponenten, sodass du im Videobild bei einem FPV-Flug dir immer alle wichtigen Flug- und Systeminformationen anzeigen lassen kannst.
Welche Infos kann ich mir von meiner Drohne ausgeben lassen?
Auf die Installation des MinimOSD komme ich später noch zurück. Auch wenn die Vorgehensweise in erster Linie erfahrenen Modellbauern vorbehalten ist, lohnt sich der Einbau einer solchen Informationsquelle. Mit einem MinimOSD kannst du von deiner Drohne beispielsweise folgende Informationen auf dem Display ausgeben lassen:
- die Akkuspannung
- die Stromstärke
- die GPS-Koordinaten
- die RSSI-Werte
- mögliche Timerdaten
- weitere Telemetriedaten
Insoweit können über ein MinimOSD beispielsweise folgende Komponenten ausgewertet werden:
- der LiPo
- die Kamera
- das GPS-Modul
- das Modul für die Messung des RSSI-Wertes
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Wofür wird die Firmware auf einer MinimOSD gebraucht?
Die Firmware des MinimOSD stellt quasi die Software bzw. das Betriebssystem dar. Ich selbst kann die Firmware MWOSD empfehlen, die eine Vielzahl an Systemen unterstützt, wie zum Beispiel Betaflight, Cleanflight, Baseflight oder Multiwii. Sehr beliebt ist CC3D Cleanflight. Anzumerken ist, dass die Versionen von Cleanflight und MWOSD übereinstimmen sollten. Die Software kann aus dem Internet heruntergeladen werden. Du erhältst zunächst eine ZIP-Datei, die du entpacken musst. Gehe danach in den Ordner MW_OSD und öffne die Datei config.h. In dieser Datei muss später die Software für den Controller eingestellt werden.
Bei der Installation musst du das MinimOSD mit einem sogenannten FTDI-Adapter mit 5 Volt flashen. Dieser Adapter nutzt Linux als Betriebssystem. Unter Windows müssen ggf. noch entsprechende Treiber nachgeladen werden. Die entsprechenden Informationen über den FTDI-Adapter* gibt es in vielen Foren und Blogs.
Interessant ist, dass das Micro MinimOSD* mit dem Arduino Board, also einem Einplatinencomputer vergleichbar ist. Du musst daher dir noch die Arduino Umgebung herunterladen und entpacken. Bei der Konfiguration der Oberfläche musst du das passende Board, den Prozessor und den Port wählen.
Nun wird das MinimOSD an den FTDI-Adapter angeschlossen, wobei du zunächst das EEPROM löschen musst. Dies gelingt über den Befehl eeprom_clear. Über Arduino wird nun die Datei MW_OSD.ino aufgerufen und im Register config.h folgendes eingetragen:
define WITESPYMICRO
define SWAPVOLTAGEPINS
define CLEANFLIGHT
Zum Schluss erfolgt die Kompilierung, sodass die Konfiguration des MinimOSD abgeschlossen werden kann.
Wie nehme ich eine MinimOSD in Betrieb?
Nachdem du MinimOSD installiert hat, steht dir die MWOSD-Oberfläche nun zur Verfügung. Dort kannst du alle nötigen Einstellungen vornehmen. Sie wird im Ordner MW_OSD_GUI aufgerufen. Diese Software ist plattformunabhängig. Vorteilhaft ist es, wenn du bei der Videoausgabe auf PAL umstellst. Unter dem Punkt Main Voltage werden noch die Punkte Battery Cells, Voltage Alarm sowie Voltage Adjust eingestellt. Mit Voltage Adjust wird verhindert, dass versehentlich eine zu hohe Spannung angezeigt wird. Kontrollieren kannst du den Wert zum Beispiel mit einem Voltmeter. Danach werden alle Einstellungen mit Write hochgeladen. Von da an stehen dir die wichtigsten Informationen auf dem Display beim Drohnenflug zur Verfügung.
Wo lohnt sich der Einsatz eines MinimOSD?
Das Einblenden der wichtigsten Flugdaten ist für all diejenigen von Interessen, die möglichst sicher mit ihrer Drohne unterwegs sind. Bei Langstreckenflügen kannst du hier immer auf die nötige Akkukapazität und GPS-Koordinaten achten. Aber auch bei Racing-Drohnen lohnt sich mitunter der Einsatz weiterer nützlicher Informationen. Anzumerken ist, dass die eingeblendeten Daten nicht das Sichtfeld sonderlich beeinträchtigen.
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MinimOSD: Fazit
Wenn du während des FPV-Fluges deiner Drohne alle wichtigen Informationen, wie zum Beispiel Akkuspannung, GPS-Koordinaten etc. auf dem Display eingeblendet haben möchtest, solltest du ein MinimOSD installieren. Bei dieser kleinen Platine handelt es sich im Grunde um den Einplatinencomputer Arduino. Bevor die ersten Daten auf dem Display siehst, musst du das MinimOSD erst konfigurieren. Dabei kommst du nicht herum, die Firmware zu flashen und entsprechende Einstellungen vorzunehmen. Mit diesen Zusatzinformationen bist du mit deiner Drohne noch sicherer unterwegs und hast den vollständigen Überblick über alle wichtigen, technischen Daten.
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