Es ist schon eine besondere Herausforderung, wenn du deine eigene Drohne selber bauen möchtest. Natürlich kannst du hier schon auf einige Bausätze zurückgreifen, jedoch macht es für ambitionierte Modellbauer noch mehr Spaß, sein eigenes Fluggerät nach eigenen Vorstellungen zu kreieren. Viele stellen sich die Frage, worauf man beim Bau einer Drohne achten sollte. Dabei müssen die Motoren bzw. Rotoren auf dem verwendeten Rahmen passen. Die Akkus müssen zur Drohne ausgerichtet sein. Aber auch die verwendete Kamera spielt eine wichtige Rolle. Natürlich dürfen auch Sender und Empfänger nicht unerwähnt bleiben. Eine Drohne selbst bauen muss nicht unbedingt schwer sein.
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Welches Werkzeug benötigt man, um eine Drohne selber zu bauen?
Allzu viele Werkzeuge benötigst du eigentlich nicht, um eine Drohne selbst bauen zu können. Für die möglichen Schraubverbindungen solltest du Feinmechaniker-Schraubendreher* (Kreuz- und Schlitz-Schraubendreher), eine Telefonzange* und eine kleine Kneifzange* bereithalten. Ebenso wirst du für die zahlreichen Lötverbindungen einen kleinen Lötkolben benötigen. Hier gibt es schon zu günstigen Preise kompakte Lötstationen*. Achte auf eine sehr dünne Lötspitze. Darüber hinaus werden noch Lötzinn und Lötfett benötigt. Um eine Lötverbindung wieder zu lösen, kann eine Lötpumpe nicht schaden. Um bestimmte Komponenten in Form zu halten, legst du am besten noch kleine Klemmen* bereit. Darüber hinaus werden unter Umständen noch Kleber* und Epoxidharz* benötigt.
Wie viel kostet es, eine Drohne selber zu bauen?
Leider lässt sich ein fester Pauschalpreis hier nicht bestimmen. Du solltest immer bedenken, dass hochwertige Komponenten natürlich auch mehr kosten. Hier kommt es auf deine Verwendungsmöglichkeiten an. Als Anfänger bist du meist zwischen 200 bis 300 Euro dabei. Die Preise können natürlich noch nach oben gehen. Die Fernsteuerung verschlingt meist recht viel. Aber auch ein professionelles Ladegerät und die passenden Lithium-Polymer-Akkus können ins Geld gehen.
Drohne selbst bauen: Teileliste eines Bausatzes
Eine Drohne besteht aus einer Vielzahl an mechanischen und elektronischen Bauteilen. Die folgende Auflistung soll kurz verdeutlichen, welche Teile du benötigst, wenn du eine eigene Drohne bauen möchtest:
- der Frame oder Rahmen* als Grundlage für alle Komponenten
- der Flugcontroller*, welcher die Drehzahl der einzelnen Motoren aufeinander abstimmt
- das Power Distribution Board*, welches die angeschlossenen Komponenten mit ausreichend Strom versorgt
- die Brushless Motoren für den Antrieb, wie z.B. der iFlight XING-E 2207 1800KV*
- die Rotoren bzw. Propeller*, die für den Auftrieb und die Geschwindigkeit sorgen
- der Electronic Speed Controller, kurz ESC, für eine stabile Fluglage der Drohne z. B. der SpeedyBees F7 V3*
- die verschiedenen Sensoren*
- der Empfänger*, welcher die Signale der Fernsteuerung empfängt und weiterverarbeitet
- die Kamera, bestenfalls mit hochauflösendem Sensor für Bildaufnahmen und Videos, wie z. B. die RunCam Phoenix 2*
- das Gimbal-System* für verwacklungsfreie Aufnahmen
- das GPS-Modul* zur Lokalisierung der Drohne sowie weiterer Funktionen
- die Lithium-Polymer-Akkus mit ausreichender Kapazität, wie der Tattu 1300mAh 14.8V 75C 4S1P Lipo Akku Pack*
- die verschiedenen Stecker, Kabel* und weiteren Kleinteile für den Zusammenbau
- das Ladegerät* für die Lithium-Polymer-Akkus
- die Funkfernsteuerung* oder das Smartphone mit passender App
PDF, Video Anleitungen & Bücher zum Drohne selbst bauen
Unabhängig davon, ob du eine herkömmliche oder eine Race-Drohne selber bauen möchtest, kann dich eine gute Anleitung schrittweise zum Erfolg führen. Diesbezüglich möchte ich dir einige Tipps kurz vorstellen.
FPV Drohne selber bauen
In diesem Video geht es den Bau einer FPV-Drohne. Zunächst erfährst du, wie der Frame aus Carbon montiert wird. Anschließend wird der Flightcontroller montiert, wobei hier sehr ausführlich auf die nötigen Lötarbeiten eingegangen wird. Anschließend werden die Rotoren an die Ausleger befestigt. Schön finde ich, dass hierbei auch die benötigten Werkzeuge vorgestellt werden. Im nächsten Schritt wird die FPV-Kamera verbaut und danach der Empfänger montiert. Neben dem Videoempfänger folgt noch die FPV Antenne. Nicht unwichtig ist auch die richtige Programmierung und Koppelung mit dem Sender (Fernsteuerung). Erst zum Schluss sollten die Propeller aufgesetzt werden.
Drohne selber bauen
Hier wird wieder ein anderer Quadrocopter mit Kamera vollständig aufgebaut. Bei dieser Drohne sind die beiden vorderen Ausleger etwas nach hinten geneigt, sodass später beim Flug die Drohne noch bessere Videos aufnehmen kann, ohne dass die vorderen Rotoren im Bild sind. Interessant ist, dass die Komponenten für den Frame mit einem 3D-Drucker hergestellt sind. Vier Carbonröhren dienen als Ausleger. Auch bei diesem Video wird genau gezeigt, wie später die Elektronik sowie die Motoren installiert werden. Das Video besteht aus mehreren Teilen.
Teileliste um die Drohne selber zu bauen:
Multicopter selber bauen
Bei Amazon gibt es ein praktisches Taschenbuch mit dem Titel Multicopter selber bauen*. Darin werden dir die Grundlagen und die Technik verschiedener Drohnenmodelle nähergebracht. Du erfährst nicht nur etwas über die jeweiligen Bauformen, sondern auch, welche Flugsteuerung darin verbaut werden kann. Der Autor Christian Rattat erklärt alles sehr ausführlich und nachvollziehbar. Selbst der Bau eines Hexacopters wird dargestellt.
Absolute Empfehlung
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Racedrohne selber bauen
Ebenfalls bei Amazon gibt es das Buch Racedrohnen selber bauen*. Hier erfährst du in 16 Schritten, wie du deinen eigenen FPV-Racecopter ganz ohne Vorkenntnisse bauen kannst. Hier werden dir zunächst die Grundlagen beigebracht und erfährst, welche Bauteile du für den Zusammenbau benötigst. Erläutert wird dir hier die Verwendung der Software Cleanflight, Betaflight und LibrePilot zum Programmieren, wie die die PID-Werte einstellen kannst, wie die Antriebsleistung und Flugzeit berechnen kannst sowie auch etwas zur aktuellen Gesetzeslage.
Buch für FPV Eigenbau
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Drohne selber bauen & tunen
Ebenfalls bei Amazon habe ich für dich ein weiteres Buch mit dem Titel Drohnen selber bauen & tunen* gefunden. Dabei handelt es sich wieder um eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung. Darüber hinaus findest du Hinweise zur Telemetrie, Flugzeitoptimierung und wie du erstklassige Luftbildaufnahmen machen kannst. Der Autor Patrick Leiner erklärt dir, welche Komponenten du auswählen solltest und wie du diese verbauen kannst. Es werden verschiedene Flightcontroller und deren Eigenschaften behandelt.
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Arduino Drohne selber bauen
In diesem Ratgeber geht es eigentlich um ein Schulprojekt. Es handelt sich um eine relativ einfache Drohne, die jedoch auf den Einplatinencomputer Arduino basiert, der als Herzstück auf der Drohne platziert wird. Auffällig sind die hier recht günstigen, gefrästen Kunststoffbauteile, welche für den Rahmen verwendet werden. Auch hier erhältst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die meiner Meinung jedoch mit etwas mehr Bilder versehen werden sollte. Dennoch eignet sich die Anleitung gut für Einsteiger.
Quadrocopter selber bauen
Die Spielekonsole Nintendo Wii besitzt Controller mit speziellen Sensoren, die auch für den Bau einer Drohne verwendet werden können. Die hier vorgestellte Selbstbaudrohne basiert wieder auf dem Arduino-Board. Neben dem Zusammenbau wird dir hier erläutert, wie du die Sensoren der Wii Motion Plus einsetzt. Diese werden als Gyros verwendet. Ebenfalls lassen sich bei diesem Projekt auch die Wii Nunchuk für die Lagestabilisierung einsetzen. Bei diesem Projekt geht es in erster Linie auf die elektronische Steuerung einer Drohne.
Welche Bauteile muss man bei einem Drohnen Bausatz programmieren?
Es gibt einige Drohnen, wie zum Beispiel die DJI Tello*, die sich mit der Programmiersprache Python programmieren lässt. Hier kannst du sämtliche Flugbefehle per Programm festlegen. Ansonsten gibt es einige Bauteile, die du selbst programmieren kannst. Hierzu gehört zum Beispiel der Flightcontroller. Dieser verhält sich ähnlich wie ein Mikroprozessor. Die Leistungsfähigkeit steigt mit der Entwicklungsstufe. Es gibt zum Beispiel:
- F1 Boards mit CC3D, Naze32, Flip32 oder CC3D Atom
- F3 Boards* mit F3 AIO OSD, Serious Pro Racing SPRacing oder KISS FC
- F4 Boards* mit F4 Racing V2 oder Raceflight CC3D
- F7 Boards* mit Omnibus F7
Für eine Feinabstimmung oder Leistungssteigerung lassen sich die Flightcontroller mit diversen Programmen programmieren. Zu den bekannten Programmen gehören Betaflight, Librepilot, Cleanflight oder Openpilot. Damit lassen sich die Controller auf den Boards mit einer neuen Firmware flashen. Mithilfe der jeweiligen Konfigurationsoberfläche kannst du hier noch diverse Feineinstellungen vornehmen. Hierzu solltest du jedoch über ausreichend Erfahrung verfügen.
Je nach Modell kannst du aber auch den ESC bzw. Electronic Speed Controller mit einer aktuellen Firmware versehen. Da der ESC zwischen Motor, Akku und Flightcontroller sitzt, muss dieser auf die anderen Komponenten optimal abgestimmt sein. Mit entsprechender Software lassen sich hier wieder die notwendigen Feineinstellungen vornehmen.
Welche Bauformen von Drohnen gibt es?
Wenn du dir zum Beispiel eine Foto-Drohne selbst bauen möchtest, kommt es nicht nur auf die Elektronik an, sondern zunächst um die Bauform der Drohne. Generell kannst du zwischen dem Tricopter, Quadrocopter, Hexacopter und Octocopter unterscheiden.
Der Tricopter
Der Tricopter verfügt nur über drei Rotoren. Das Modell ist in T-Form angeordnet. Interessant ist, dass während des Fluges zwei Rotoren nach vorne gerichtet sind. Der hintere Rotor übernimmt das Schwenken der Drohne. Diese Drohne richtet sich an erfahrene Piloten und eignet sich daher nicht für Anfänger.
Der Quadrocopter
Hierbei handelt es sich wohl um die bekannteste Form einer Drohne. Sie verfügt über vier Rotoren, die in einer X- oder +-Kombination angeordnet sind. Es entstehen 2 Achsen, über welche die Drohne geneigt werden kann. Du erhältst hiermit eine relativ stabile Flugweise. In der X-Konfiguration ist diese Drohne auch von Anfängern sehr gut selbst zu bauen.
Der Hexacopter
Der Hexacopter besitzt sechs Rotoren und weist eine recht stabile Fluglage auf. Gleichzeitig ist diese Drohne auch für höhere Traglasten konzipiert. Professionelle Filmstudios setzen auf diese Art von Foto-Drohne. Wenn ein Rotor ausfallen sollte, kann diese Drohne immer noch sicher fliegen. Der Eigenbau ist jedoch nicht ganz so einfach.
Der Octocopter
Der Octocopter besitzt acht Rotoren. Er erreicht die wohl beste Flugstabilität und kann auch schwere Lasten transportieren. Diese Drohne wird ebenfalls für professionelle Filmaufnahmen verwendet. Der Eigenbau ist jedoch recht schwer.
Häufige Fragen & Antworten
In erster Linie hängt es von deinen eigenen Ansprüchen ab, ob du dir eine RTF-Drohne oder einen Drohen von Grund auf selbst zusammenbauen möchtest. Wenn du keine Zeit hast oder du eine einfache Spielzeugdrohne suchst, dann solltest du zu einer RTF-Drohne greifen. Professionelle RTF-Drohnen sind dagegen recht teuer. Wenn du dagegen die Drohnentechnik erlernen möchtest, lohnt sich der Eigenbau. Hier bestimmst du, welche Bauteile du verwendest, kannst die Kosten im Auge behalten und weist später auch genau, welche Komponenten für eine Leistungssteigerung benötigt werden. Etwas handwerkliches Geschick wird hierbei jedoch vorausgesetzt.
Der Schwierigkeitsgrad hängt von den eigenen Vorlieben ab. Eine Drohne ohne Kamera lässt sich schneller zusammenbauen, als ein Modell mit Kamera und Gimbal. Allzu schwer ist der Zusammenbau eines Quadrocopters im Grunde nicht. Zur Unterstützung findest du im Internet zahlreiche Bauanleitungen, die dir schrittweise weiterhelfen.
Eine FPV Drohne ist verständlicherweise mit einer Kamera ausgestattet. Hier solltest du auf eine hochwertige Kamera* mit mindestens Full-HD-Auflösung setzen. Um verwacklungsfreie Aufnahmen zu machen, benötigst du noch eine Kameraaufhängung, sprich ein Gimbal-System, welches die Kamera in jeder Flugsituation ruhig hält. Als echte FPV Drohne benötigst du natürlich auch ein FPV-System. Dieses besteht aus neben der Kamera aus einem Videosender, der das Bild an eine FPV-Brille senden kann. Die FPV-Brille muss diesbezüglich über einen eigenen Videoempfänger verfügen.
Interessant ist, dass es für 3D-Drucker spezielle Bauanleitungen gibt, mit denen du hierüber die wichtigsten Komponenten einer Drohne herstellen kannst. Hierzu gehören beispielsweise der Rahmen, die Ausleger für die Rotoren, das Akkufach und auf Wunsch weitere Gehäuseteile. Ein 3D-Drucker macht aber nur Sinn, wenn du auf ein individuelles Design setzt. In aller Regel bekommst du für die meisten Drohnen die benötigten Komponenten auch fertig zu kaufen.
Drohne selber bauen: Fazit
Falls du grundlegende Kenntnisse in der Technik und Flugsteuerung einer Drohne erlernen möchtest, dann solltest du dir eine Drohne selbst zusammenbauen. Es handelt sich dabei um ein spannendes Thema, welches sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittenen Drohnen-Piloten gleichermaßen interessiert. Der Selbstbau wird meist von denjenigen vorgenommen, die sich ihre eigene Drohne individuell zusammenbauen möchten. Nur auf diese Weise kannst du die besten Komponenten für noch mehr Leistung zusammenstellen.
Du willst wissen, welche Drohne zu dir passt & worauf Du achten musst?